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Über uns

Wir sind Helena & Martin

Reisen war schon immer unsere Passion. Zum Segeln kamen wir zufällig auf Sansibar. An der Südküste vor dem kleinen Fischerdorf Kizimkazi schwammen regelmässig Delfine hin und her, die wir zu gerne sehen wollten. Es wurden Ausflüge angeboten, die aber eher an eine Treibjagt erinnerten. Das kam für uns nicht in Frage. Wir brauchten ein eigenes Boot. Ich fragte einen einheimischen Fischer ob wir seinen Einbaum mieten könnten. Für 20$ bekamen wir ein Boot inklusive Einweisung. Die Touristen auf den voll geladenen Ausflugsbooten schauten verwundert und hielten nun die Kameras auch auf uns. Scheinbar waren nun nicht nur die Delfine eine Attraktion.  Beim dritten Törn schafften wir dann auch eine Kenterung. Ein Motorboot musste uns zurück schleppen. Damit hatte ich mir dann endgültig einen Namen im Dorf gemacht. Man begrüsste mich fortan mit «Captain Martin!» 

Der Gedanke unabhängig auf eignen Faust alles erkundigen zu können, lies mich nicht mehr los. Eine Segelyacht wäre praktisch, sie braucht keinen Treibstoff, man kann darauf Wohnen und käme damit an die abgelegensten Orte. Ich fing an mich zu informieren: Welche Scheine braucht man, was für ein Boot, was muss man wissen und können? 

Ein halbes Jahr später machte ich auf der Ostsee meinen Sportbootführerschein. Dort lernte ich zumindest mal etwas Theorie. Mein Lehrer hatte auch Charterboote und war tatsächlich bereit mir 4 Wochen später eine Bavaria 32 zu vermieten. Bei der Übergabe erklärte er mir abends im Hafen das Boot und wie man segelt. Er hatte wirklich Nerven (und Gottvertrauen). Es wurde also learning by doing. Am nächsten Tag stachen wir in den Greifswalder Bodden. Es lief recht gut, nur die Hafenmanöver trieben mir vor allem bei kräftigem Seitenwind noch den Angstschweiss auf die Stirn. Die Bedingungen waren sehr wechselhaft. Von Flaute bis plötzlich auftretende kräftige Böen war alles dabei. Es war eine intensive Woche..

Nun war ich angefressen. Ich begann Bücher zu lesen und stöberte im Internet. Ein eigenes hochseetaugliches Boot wäre cool. Aber wie gross muss es sein, wieviel kostet sowas? Eine konkrete Antwort darauf gab es natürlich nicht. Scheinbar ist alles möglich und es kommt eben auf die eignen Ansprüche und Fähigkeiten an.  Durch Zufall stiessen wir auf ein Inserat: ein Katamaran Athena 38 von Fountaine Pajot. Ein schönes Bötchen, dachten wir aber der Preis ☹ Wir stellten Überlegungen an. Wir müssen sparen. Als erstes: eine kleinere Wohnung. Dann hatten wir noch einen Youngtimer und einen Onlineshop. Also alles aufmöbeln und versilbern. 

Ein Jahr später hielten wir den Kaufvertrag in der Hand. Das Boot lief in Kroatien im Charter und hatte einen österreichischen Eigner. Die Besichtigung hatte uns überzeugt. Wir konnten alles übernehmen d.h. wir wollten es weiterhin in Kroatien im Charter laufen lassen um die laufenden Kosten zu decken. Im Kauf inbegriffen war eine 1 wöchige Einweisung, quasi ein massgeschneidertes  Skipper Training. Das hat echt viel gebracht, so dass wir uns beim nächsten mal schon allein los trauten. Wir fühlten uns schnell sicher und wohl auf dem Boot. 

Wir waren fest entschlossen im 2021 unsere Reise zu starten. In Italien hatten wir eine günstige Marina ausfindig gemacht. Diese war nur halb so weit von uns entfernt und kostete nur ¼. Dort werden wir das Boot für die Reise fit machen.

Alle Gedanken drehten sich nur noch um das Boot und die Reise. Wir machten Pläne und schrieb Listen für die Ausrüstung und Aufrüstung. Wir wollen autark sein, d.h. Solarpanele, Lithiumbatterie, Wassermacher und Waschmaschine. Dann kamen noch haufenweise Kleinigkeiten, wichtige wie AIS und weniger wichtige wie Soundsystem. 

Gut 4 Monate bevor es los gehen sollte, fingen wir an die Wohnung aufzulösen. Alles musste weg ausser ein paar wenige Dinge, die wir bei der Verwandtschaft einlagern konnten. Bei so einer Aktion merkt man erst mal wieviel unnützen Zeug man im Laufe der Zeit angehäuft hat und ärgert sich über das rausgeschmissene Geld. Das Verkaufen machte irgendwie Spass, verursachte aber manchmal auch ein mulmiges Gefühl. Die Kündigung der Jobs kostete dann auch noch etwas Überwindung, war dann aber doch irgendwie befreiend. Den Arbeitskollegen fiel auf, dass wir plötzlich viel besser gelaunt waren. Ja da war wohl was dran, endlich raus aus diesem Trott… 

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